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Derzeit finden auf vielen Ebenen Trends zur Individualisierung statt. Im Zeitalter von Gleitzeit und Work-Life-Balance hinterfragen wir alte Strukturen und Geschäftsmodelle. So auch das Einkaufsmodell lokaler Supermarkt. Denn der Trend geht hin zur Online-Bestellung von Lebensmitteln. Das umfasst auch frische Lebensmittel und Gerichte. Und das ruft immer mehr Food Startups auf den Plan. Sie setzen und bedienen unsere Ernährungstrends. Sie greifen individuelle und personalisierte Konsumwünsche auf, indem sie neue Ideen zur Ernährung einbringen.
Was ist ein Startup?
Start-up bedeutet Neugründung. Im wirtschaftlichen Kontext sind damit Unternehmen gemeint, die sich gründen oder neu gegründet haben, und sich noch auf dem Markt etablieren. In der Anfangsphase ist ihr Cashflow negativ. Wenn er positiv wird, handelt es sich der Definition nach nicht mehr um ein Startup.
Jedes neu gegründete Unternehmen ist ein Startup. Im engeren Sinne zeichnen sich Startups jedoch durch eine Innovation mit Vision aus. Sie wollen den Markt revolutionieren und einen Mehrwert für Verbraucherinnen und Verbraucher schaffen.
Zu unterscheiden sind Startups aus den Bereichen Finanzen und Technologie (FinTech), E-Commerce, Green-Startups und Food.
Food Startups und ihre Erfolgsstrategien
Neue Unternehmen im Bereich Essen und Ernährung treffen den Nerv der Zeit mit Ideen zu Gesundheit und Nachhaltigkeit. Sie setzen zum Beispiel auf nachhaltigere Verpackungen wie Mehrwegsysteme oder durch Verzicht auf Plastik.
Andere setzen auf Transparenz in den Lieferketten und achten dabei auf soziale Standards und Umweltfreundlichkeit bei der Produktion. Zum Beispiel achtet NuruCoffee auf faire, soziale Bedingungen der Kleinbäuerinnen, die in Äthiopien Kaffee anbauen. Die Bedingungen dort sind für den Anbau ideal. Da die Kirschen per Hand gepflückt werden, ist die Qualität sehr gut.
Startups wie AHO wollen wiederum ihren Kund:innen eine möglichst gesunde Ernährung bieten. Unternehmen wie Motatos haben sich hingegen aufs Retten von Lebensmitteln spezialisiert.
Was Ernährungstrends angeht, beeinflussen Anbieter und Konsument sie wechselseitig. Auf der einen Seite achten immer mehr Leute auf ihre Ernährung, worauf neue Food-Unternehmen eingehen. Auf der anderen Seite schaffen sie erst neue Angebote für die Konsumenten und Konsumentinnen, auf die diese dann aufmerksam werden.
Der Zeitfaktor spielt für die Ernährung der Verbraucher:innen nach wie vor eine Rolle. Meistens ist es so, dass sie ihr Essverhalten an ihr Zeitmanagement anpassen und nicht andersherum. Dies bedeutet auch, dass sie auf die bequemste Variante zurückgreifen.
Startups erkennen den Bedarf an schnellen Mahlzeiten, die trotzdem gesund sind, und decken ihn mit ihrer Unternehmensvision. Oatsome beispielsweise bietet für ein schnelles und gesundes Frühstück Haferflocken und Proteinmahlzeiten an. Für die Produkte, die du mit Milch anrührst, verwendet das Unternehmen nur natürliche Zutaten ohne Zusatz von Zucker. Übrigens nimmst du die Inhaltsstoffe von Hafer besser auf, wenn du dafür Hafermilch statt Kuhmilch verwendest. Gesunde Gerichte zum Aufgießen gibt es zum Beispiel auch von Huel.
Andere Hersteller sehen die hohe Nachfrage an veganen und vegetarischen Produkten und bringen davon neue auf den Markt, perfektionieren das Geschmackserlebnis vielleicht. Beispielsweise stellt Tupu Fleischalternativen aus Pilzen her. Sie bereiten die Pilze im Labor so vor, dass sie geschmacklich von Fleisch kaum zu unterscheiden sind. Der Vorteil von Pilzen ist der niedrige Wasserverbrauch und die vielen enthaltenen Nährstoffe. Bei der Produktion entsteht außerdem so gut wie kein CO2.
Da Ernährung ein zentrales Thema im Alltag ist, bietet es sich an, hier auf neue Strategien und Produkte zu setzen. Immer mehr Unverträglichkeiten treten auf, auf die konventionelle Produkte schlecht eingehen. Der Markt hat dementsprechend hohes Potential.
HistaFood, bekannt geworden durch die Höhle der Löwen, macht auf Histaminintoleranz aufmerksam. In Deutschland leiden mehr als 2 Millionen Menschen an einer Histaminunverträglichkeit. Betroffene ohne Diagnose sind in ihrer Lebensqualität häufig massiv eingeschränkt. Im Shop von HistaFood finden Betroffene Lebensmittel ohne oder mit nur wenig Histamin, Ernährungstipps und Rezepte.
E-Food – was bedeutet das eigentlich?
E-Food ist an den Begriff E-Commerce angelehnt und steht für electronical Food. Gemeint ist der Online Handel mit Lebensmitteln. Allerdings gehört viel mehr dazu als nur der Verkauf oder das Bestellen.
Dahinter steckt die Digitalisierung unserer Lebenswelt, die nun auch unser Essen und Essverhalten erreicht hat. Das Kauferlebnis besteht nicht mehr daraus, deinen Einkaufswagen durch Regalreihen zu schieben oder Produkte dem Warenkorb hinzuzufügen. Vielmehr geht es – wie in anderen Branchen auch – um Personalisierung und Konnektivität.
Das Internet und die Digitalisierung ermöglichen Verbrauchern und Verbraucherinnen Transparenz und Zugang zu Informationen. Transparenz ist immer mehr Konsument:innen wichtig. Das haben Läden und Hersteller sowie Supermärkte erkannt und haben für ihre Kundinnen und Kunden ein besseres und transparentes Informationsangebot.
Um mit der Vielfalt der Mitbewerber und Angebote mithalten zu können, müssen sie ihre Kund:innen an sich binden. Neben dem Einkauf erhalten sie Rezepte und Ernährungstipps. Die Bindung ist natürlich einfacher zu gestalten durch eine App oder einen Onlineshop. Von den Trends von Gesundheit bis hin zu Nachhaltigkeit können Startups profitieren und ihr Business optimieren.
Der Wettbewerb hat dafür gesorgt, dass viele versuchen, Lebensmittel zu retten oder mit Food-Sharing zu arbeiten. Solche Konzepte sind für viele Food Startups selbstverständlich. Die Supermärkte bieten das nun auch vermehrt an, indem sie zum Beispiel bei Too good to go teilnehmen. Schlussendlich ist Nachhaltigkeit zu einer Marketingstrategie geworden.
Das Umdenken findet in vielen Bereichen statt. Immer mehr regionale Hersteller:innen und Landwirt:innen gründen einen Lieferdienst zur Direktvermarktung. Oder sie vernetzen sich, um als Verbund verlässlicher Partner für Großküchen zu sein. In der Gastronomie ist der Wandel zu schnellem und trotzdem gesundem Essen ebenfalls angekommen – auch bekannt als Fast-Casual-Markt. Dazu gehört unter anderem dean&david. Unternehmen wie HelloFresh bieten ihren Kundinnen und Kunden zudem Kochboxen an.
Die Vorteile von E-Food für Konsument:innen
Der Online Handel mit Lebensmitteln ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Machte er 2016 noch einen Umsatz von 436 Millionen, lag dieser 2022 bei fast 4 Milliarden Euro. Das Bestellverhalten hat sich auch durch die Coronapandemie geändert. Während den Lockdowns haben immer mehr Konsument:innen Lebensmittel online bestellt, statt in den Supermarkt zu gehen. Da sie die meiste Zeit über zu Hause waren, konnten sie die Bestellungen zu jeder Tageszeit entgegennehmen. Online einkaufen war daher einfacher als vor Ort im Laden.
In der Zeit haben die Kundinnen und Kunden außer haltbaren Lebensmitteln zudem Kühlwaren und Frischewaren online bestellt. Da beim Online-Bestellen die Lebensmittel nicht in ihrem tatsächlichen Zustand in Augenschein genommen werden können, war die Skepsis vorher größer. Seitdem sich der Online Handel mit Lebensmitteln etabliert hat, ist das Angebot gewachsen und besser geworden. Mittlerweile erhält man hochwertige Produkte und spart Zeit. Zusätzlich ist zumeist die Auswahl an Lebensmitteln größer.
Wenn dir also Regionalität oder Nachhaltigkeit am Herzen liegt, suchst du bei Google nach dem besten Shop und bestellst dort direkt. Der Onlineshop des Herstellers liefert direkt zu dir und reduziert so die Lieferkette.
Vielleicht bekommst du sogar als Stammkundin oder -Kunde Rabatte bei der nächsten Bestellung. Da die Hersteller ihre Produkte direkt vermarkten, sind sie nämlich nicht an die Preise eines Supermarkts gebunden. Viele Shops bieten außerdem Rabatte an, wenn ein Lebensmittel bald abläuft. Auf der Grundlage deiner Bestellungen kann dir der Shop neue Produkte vorschlagen. Außerdem kannst du das Sortiment nach Inhaltstoffen filtern. Das ist einfacher, als den ganzen Laden zu durchsuchen und du brauchst nicht mehr mühsam die Zutatenliste zu lesen.
Die Onlinebestellung und die Konnektivität haben natürlich auch Nachteile. Wenn du nicht willst, dass ein Algorithmus dein Ess- und Konsumverhalten kennt, musst du beim analogen Kauf in der Filiale bleiben. Zudem kann es sein, dass es für einen kostenlosen Versand eventuell einen Mindestbestellwert gibt.
Die verschiedenen E-Food-Modelle
Es gibt zahlreiche Modelle und Geschäftsideen, wie und was Kund:innen kaufen oder bestellen können. Es ist natürlich nicht dasselbe, ob du dir nun Lebensmittel liefern lässt, oder ob du sie bei einem Hersteller in seinem Onlineshop bestellst.
1. Lieferdienste von Supermärkten
Die klassischen Märkte bieten inzwischen auch einen Abholservice und einen Lieferservice an. Du kannst zum Beispiel bei Rewe oder Edeka das bestellen, was du normalerweise im Laden selbst kaufen würdest. Den Einkauf holst du entweder ab, oder lässt ihn dir liefern. Allerdings liefern Supermärkte nicht an jede beliebige Adresse. Du musst daher nachschauen, ob sie dich beliefern oder nicht.
2. Lebensmittellieferdienste
Wenn die Märkte nicht zu deiner Haustür kommen, ist eine andere Möglichkeit, einen Lieferdienst zu nutzen. Zum Beispiel bestellst du dann bei Flaschenpost, Picnic oder Knuspr. Flaschenpost hat auch regionale Produkte im Sortiment. Dazu arbeitet das Unternehmen mit Bauern und Landwirtinnen aus der Umgebung zusammen sowie mit Brauereien oder anderen Herstellern aus der Region.
3. Startups mit eigenem Onlineshop
Wenn du ein neues Produkt auf den Markt bringen willst, oder als neue Marke auf dem Markt Fuß fassen willst, gründest du ein Startup. Da du nicht einfach so deine Produkte im Supermarkt verkaufen kannst, benötigst du einen eigenen Onlineshop, den du bewirbst.
Hast du damit bereits an Bekanntheit gewonnen, kannst du zusätzlich deine Produkte auch im Supermarkt verkaufen. Das war beispielsweise auch der Weg von KoRo. Der Hersteller startete mit dem Ziel, mit Großverpackungen Verpackung einzusparen und die Lieferketten zu verkürzen. Das Modell verändert sich natürlich, wenn du auch an Filialen lieferst, die kleinere Packungen benötigen.
ERP Software für Food Startups
Wenn dein Food Startup wächst, solltest du dich nach einer ERP-Software umsehen. Für den Anfang kann es ausreichen, mit Excel zu arbeiten. Da es kostenlos oder nur ein geringfügiger Kostenfaktor ist, kannst du erst mal abwarten, wie sich die Zahlen deines Startups entwickeln. Mit dem Tabellenkalkulationsprogramm organisierst und dokumentierst du Bestellungen und deinen Lagerbestand. Du trägst Rechnungen ein und gleichst sie ab.
Wächst das Unternehmen, erhältst du mehr Aufträge. Dann ist es nicht effizient, ausschließlich mit Excel zu arbeiten. Steige lieber auf eine ERP-Software um. Denn diese automatisiert deine Prozesse. Du wirst benachrichtigt, wenn ein Produkt neu beschafft werden muss. Aufträge werden mit deiner Warenwirtschaft abgeglichen. Du kannst Rechnungen und Lieferscheine erstellen lassen. Dafür musst du auch die Kundendaten nicht extra noch mal eingeben, sondern sie werden einfach übernommen.
Auch das ERP-System von FrachtPilot kannst du für dein Food Start Up nutzen oder für den Lieferdienst, den du gründest. Zusätzlich zu den vorherigen Funktionen bietet FrachtPilot auch die Möglichkeit, deine Daten mit dem ERP-System von Einzelhändlern zu verknüpfen. Dafür stellen wir dir die REST-API zur Verfügung.
Darüber hinaus ist für einen Lebensmittelproduzenten die Einhaltung von Hygienevorschriften ein absolutes Muss. Das Gesetz schreibt die Rückverfolgbarkeit von Waren vor. Konsumentinnen und Konsumenten müssen rückverfolgen können, wo das Produkt und die Inhaltsstoffe herkommen. Darum brauchst du eine Chargenverfolgung und Chargennummern für deine Produkte. Du kannst die Chargen auch mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Wenn du ein Produkt zurückrufen musst, weil in einer Charge Unreinheiten gefunden wurden, ist die Chargennummer von Vorteil. Dann weißt du nämlich, welche Charge betroffen ist, und welche du dann zurückrufen musst.
Die ERP von FrachtPilot bietet dir auch die Fahrer-App an, die dir Liefertouren berechnet und ausgibt. Für Startups lohnen sich eher lean („schlank“) ERPs, da sie günstiger sind und nur die für dich notwendigen Funktionen enthalten. ERP von SAP richtet sich zum Beispiel nach Großunternehmen aus. Die Software ist teurer und hat Funktionen, die ein Startup nicht benötigt.
Fazit
Die Digitalisierung eröffnet in allen Bereichen immer mehr Möglichkeiten und führt zu Innovationen und Erneuerungen. Konsument:innen haben mehr Zugang zu Informationen und erwarten in allen Bereichen Transparenz. Gleichzeitig steigt generell das Umweltbewusstsein. Die Food Branche ist davon nicht ausgenommen. Auch hier werden alte Strukturen und Geschäftsmodelle aufgebrochen.
Trends können daher gut von Startups bedient werden. Sie können sie außerdem neu setzen. Ein Food Start Up zu gründen kann auf jeden Fall lukrativ sein. Es ist in jedem Fall wichtig, eine hervorragende Customer Experience zu schaffen. Dazu gehört, seine Produkte und den Einkauf zu personalisieren. Die Beobachtung des Konsumverhaltens können Verbraucher auch als Nachteil sehen oder als störend empfinden. Sie gehört aber zur Digitalisierung mit dazu.
Wenn ein Startup wächst, ist die Nutzung einer ERP-Software unumgänglich. Sie automatisiert deine Prozesse und macht deine Arbeit effizienter. Dies ist wichtig für die Steigerung deines Umsatzes und für die Zufriedenheit deiner Kund:innen. Für so eine Software schau doch einfach mal bei FrachtPilot vorbei!
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