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Was bedeutet Soll und Haben?

Soll und Haben bedeutet nicht, etwas zu müssen oder zu besitzen. Vielmehr beschreiben sie in der Buchhaltung zwei Seiten eines Kontos. Soll steht dabei immer auf der linken Seite, Haben auf der rechten Seite. Den Soll bilden dabei Vermögenswerte wie Bar- und Bankvermögen. Das Haben umfasst Verbindlichkeiten wie Kredite und Schulden. Wichtig sind sie sowohl für die Bilanz als auch für die Gewinn- und Verlustrechnung. Bezogen auf die Kontoführung hingegen stellen Abbuchungen den Soll dar und Einzahlungen das Haben.

Soll und Haben in der Buchführung

Geschäftsvorfälle werden auf zwei Konten gebucht. Wichtig ist das für Unternehmen, die zur Bilanz verpflichtet sind und doppelt Buch führen. Diese Zielkonten können Bestands- oder Erfolgskonten sein. Bestandskonten haben im Gegensatz zu Erfolgskonten keinen Einfluss auf den Gewinn eines Unternehmens. Unterteilt wird das Bestandskonto in Aktiv- und Passivkonten. Auf den Aktivkonten wird Vermögen erfasst, auf Passivkonten zum Beispiel das Eigenkapital. Erfolgskonten tragen zum Gewinn bei und werden in Ertrags- und Aufwandskonten unterteilt, die jeweils eine Haben- und eine Sollseite haben.  

Zugänge auf das Aktivkonto werden immer im Soll gebucht, die Abgänge im Haben. Genau andersherum verhält es sich beim Passivkonto, auf das Zugänge im Haben gebucht werden und Abgänge im Soll. Die Schlussbestände des Passivkontos bilden das Haben, diejenigen des Aktivkontos den Soll.

Erträge wie Umsatzerlöse erhöhen den Gewinn und werden im Haben gebucht. Gutschriften werden hingegen im Soll gebucht, weil sie ihn vermindern. Rabatte vermindern die Aufwendungen und werden im Haben gebucht. Gehälter sowie Materialkosten erhöhen den Aufwand und werden im Soll gebucht.

Buchungssätze Soll an Haben

Jede Buchung besteht aus Soll und Haben und hat einen Buchungssatz „Soll an Haben“. Wie die Beträge gebucht werden, hängt von der Kontenart ab. 

Wenn ein Unternehmen beispielsweise Waren im Wert von 100 Euro verkauft, lautet der Buchungssatz Forderung an Bankkonto 100 Euro. Forderungen gehören zu den Aktiva der Bestandskonten und werden daher im Soll gebucht. Wenn das Geld eingeht, wird es auf dem Erfolgskonto im Haben gebucht. 

Bei Aufwendungen, um den Warenbestand aufzufüllen, handelt es sich um Aktiva der Bestandskonten, da die Ausgaben die Vermögenswerte eines Unternehmens betreffen. Wenn Waren eingekauft werden, wird die Aufwendung im Soll gebucht. Der gleiche Betrag wird auf dem Konto für die Bank im Haben gebucht.

Wird Bargeld für die Kasse in Höhe von 200 Euro abgehoben, lautet der Buchungssatz Kasse an Bank 200 Euro. Beide Konten gehören zu den Aktiva der Bestandskonten. Auf dem Konto ‚Kasse‘ wird also der Betrag im Soll gebucht, auf dem Konto ‚Bank‘ im Haben.

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