Was ist eine Wertschöpfungskette?
Wertschöpfungskettenoder value chains beziehen sich auf die Prozesse innerhalb eines Unternehmens und weniger auf die Lieferung von Rohstoffen bis zu den Kund:innen. Dies wird von der Lieferkette oder supply chain abgedeckt. Der Begriff der Kette geht auf die modellierte Darstellungsweise zurück.
Das Modell bildet alle Schritte von der Produktentwicklung bis zur Fertigung in Aktivitätstypen ab. Die Tätigkeiten sind der Reihenfolge nach geordnet und verbrauchen Ressourcen, schaffen aber auch Werte. Diese werden durch Analysen ermittelt, um sie zu optimieren. Die Wertschöpfungskette setzt sich also aus diesen Wert schaffenden Aktivitäten und der Marge oder Gewinnspanne zusammen. Diese bildet die Differenz zwischen dem Wert, den das Produkt oder die Dienstleistung erbringt, und den Ressourcen, die dafür aufgewendet werden.
Tätigkeiten den Aktivitätstypen zuordnen
Die betrieblichen Tätigkeiten werden zunächst in primäre und sekundäre Aktivitätstypen eingeteilt. Primäre Aktivitäten sind die Eingangslogistik wie Lagerung, Operationen bzw. Produktion, Marketing und Vertrieb, die Ausgangslogistik und den Kundenservice. Sekundäre Aktivitäten sind hingegen die Beschaffung von Rohstoffen, die Technologieentwicklung und Personalwirtschaft. Dazu gehört auch die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden. Außerdem die Infrastruktur der Unternehmen.
Die Aktivitätstypen teilen sich ferner in direkte und indirekte Aktivitäten sowie Qualitätssicherung auf. Der Vorteil ist, dass Qualitätssicherung und indirekte Aktivitäten, die beispielsweise die Wartung von Maschinen umfassen, als eigene Aktivitäten wahrgenommen und dokumentiert werden. So gehen sie in der Analyse nicht unter. Ein Vorteil ist die Anerkennung, dass effiziente Anlagen auch den Produktionsprozess effizienter und günstiger machen. Welche Aktivitäten relevant sind und welche zusammengefasst werden können, hängt von der Branche ab. Ein Dienstleister hat andere Anforderungen als ein Hersteller in der Industrie. Für eine detaillierte Übersicht können auch Wertschöpfungsketten für verschiedene Produkte erstellt werden.
Vorteile der Kostenanalyse
Über die Analyse können die Kosten ermittelt werden. Dazu werden den Aktivitäten die Kostenpunkte zugeordnet. Die Kosten für einzelne Wertaktivitäten kann man auch mit denen der Konkurrenz vergleichen, wobei sie in der Regel geschätzt werden müssen. Der Vergleich kann dabei helfen, die Produktionsschritte zu überdenken, um Kosten zu senken und die Marge zu erhöhen. Differenzen können aber auch positiv sein, wenn man zum Beispiel manche Produktionsschritte gar nicht auslagern will. So findet eine Differenzierung von der Konkurrenz statt, durch die man Verkaufspreise erhöhen kann, um schlussendlich die Gewinnspanne zu erhöhen.