Titelbild Mehrwegverpackungen umweltschonend

Wenn du Lebensmittel verkaufst oder auslieferst, ist das Gebot, Verpackungsmüll zu vermeiden. Das geht zum Beispiel mit Mehrwegpfand. Welche Arten von Pfandsystemen du für deine regionale Direktvermarktung anwenden kannst, erklären wir dir in diesem Artikel.

 

Pfandsystem – Einweg und Mehrweg?

 

Pfandsysteme können Einwegverpackungen oder Mehrwegverpackungen sein. Die nachhaltigere Variante ist natürlich ein Mehrwegpfandsystem, weil du so Verpackungsmüll vermeiden kannst. Das ist logistisch aufwändiger, aber ressourcenschonender. Der Vorteil von Mehrwegverpackungen ist die mehrmalige Verwendung. Einwegverpackungen verursachen nämlich jährlich 190 000 Tonnen Abfall. Mehrwegflaschen zum Beispiel kannst du vorm Recyceln hingegen 50-mal befüllen.

Bei Einwegpfandflaschen hat sich das überregionale Pool-System bewährt. Da du die Flaschen in jedem Supermarkt zurückgeben kannst, ist das Modell sehr verbraucher:innenfreundlich. Ein solches Pool-System gibt es natürlich auch für Mehrwegpfandflaschen, auch wenn der Anteil von Getränkemehrwegverpackungen eher ab- als zunimmt – 2021 lag er bei nur 40 Prozent.

 

Warum Mehrwegverpackungen?

 

Mehrwegverpackungen haben viele Vorteile gegenüber Einwegverpackungen. Wir nennen dir drei top Gründe, warum auch du auf Mehrweg setzen solltest.

 

Vorteil #1: Kund:innenbindung

In der regionalen Direktvermarktung hast du in der Regel kurze Transportstrecken, weshalb sich Mehrwegverpackungen anbieten. Mehrwegverpackungen werden häufig regional angeboten und können regionale Produkte sogar stärken. Vertreibst du zum Beispiel deinen Wein direkt an deine Kund:innen, bist du natürlich freier in der Auswahl deiner Flaschen und der Logistik für dein Mehrwegsystem. Wenn du dein eigenes Pfandsystem mit Mehrwegverpackungen einführst, kannst du individuelle Flaschen verwenden und die Verpackung auch zur Kund:innenbindung nutzen.

Die Kund:innenbindung machen sich auch  Cafés und Restaurants zunutze, die auf Mehrwegschalen und -becher von Recup setzen. Restaurants, die Essen in Einwegverpackungen ausgeben oder liefern, müssen laut Verpackungsgesetz auch eine alternative Mehrwegverpackung anbieten. Es zeigt sich, das Kund:innen den Extraaufwand für die nachhaltigere Alternative zum Pappbecher in Kauf nehmen.

Das Verpackungsgesetz verpflichtet allerdings nicht zu Mehrwegflaschen für Wein, weshalb sich in bekannten Weinbauregionen die Interessengemeinschaft Mehrweg eG entwickelt hat, über die viele Betriebe aus dem Weinbau an einem Mehrwegsystem für Weinflaschen teilnehmen. Sie hat bereits vor Jahrzehnten ein Pfandsystem für 1L-Flaschen etabliert, seit einiger Zeit auch für Dreiviertelliterflaschen. Auch das beweist, dass die Nachfrage der Kund:innen durchaus besteht.

Vorteil #2: Nachhaltigkeit

 

Auf eigene Pfandsysteme aus Flaschen und Gläsern greifen hingegen kleine Brauereien oder Imkereien zurück. Auch Milch und Joghurt aus der eigenen Produktion kannst du in Mehrwegflaschen und -gläsern verkaufen. Das Glas musst du zwar spülen, was aber nicht nur energieeffizienter ist, sondern auch deutlich einfacher, als es einzuschmelzen. Zumal du das ja nicht selbst übernimmst und du immer wieder Gläser, Flaschen oder Becher einkaufen müsstest, was deine Materialkosten in die Höhe treiben würde. Ein eigenes Pfandsystem ist da viel effizienter. Wenn du auf Mehrweg setzt, kannst du mit Nachhaltigkeit und umweltschonenden Prozessen Werbung für dich machen sowie deine Kund:innen an dich binden.

Es gibt immer mehr Startups mit nachhaltigeren Verpackungen im B2B-Bereich als Geschäftsidee. So zum Beispiel die wiederverwendbaren Versandtaschen von Boomerang Retour oder wieder befüllbare Gläser von Mehrwelt. Das zeigt, dass Nachhaltigkeit bei den Endkund:innen eine hohe Relevanz hat.

 

Vorteil #3: Einsparung von CO2

 

Das Ziel im Verpackungsgesetz ist eine Mehrwegquote von 70 Prozent, der Anteil von Mehrwegverpackungen bisher liegt bei 40 Prozent. Du siehst, dass da noch viel Luft nach oben ist. Laut der deutschen Umwelthilfe ließen sich 1,4 Millionen Tonnen CO2 jährlich einsparen, wenn alle nicht-alkoholischen Getränke in Mehrwegverpackungen verkauft würden. Auch du trägst durch Mehrwegverpackungen zur Einsparung bei. Bei FrachtPilot unterstützen wir mit unserer Software die Anlage von Pfand und somit den Einsatz von Mehrwegverpackungen.

 

Wie kann ich ein Pfandsystem einführen?

 

Du benötigst auf deinen Etiketten entsprechende Symbole oder Aufschriften, dass es sich um eine Mehrwegverpackung mit Pfand handelt. Außerdem solltest du das Pfand über einen Barcode einlesen können. Deine Kund:innen müssen deine Verpackungen auch wieder zurückgeben können und das Pfand musst du mit dem Einkauf verrechnen. Bei den Prozessen kann dich FrachtPilot unterstützen.

 


Pfandgebinde bei FrachtPilot anlegen

Pfand musst du bei FrachtPilot unter Gebinde anlegen. Um ein Produkt anlegen zu können, musst du erst das Gebinde anlegen. Der erste Schritt ist das Hinzufügen des Markennamens, also der Name deines Betriebs. Anschließend kannst du Produktkategorien hinzufügen wie zum Beispiel Milch oder Joghurt. Die Produktkategorie fasst also Produkte zusammen, die in unterschiedlichen Gebinden oder Verpackungen verkauft werden. 

Anschließend legst du das Gebinde an, was Verpackungen wie Flaschen sein können. Diese ordnest du den Produktkategorien zu. Erst dann legst du die Produktsorte an, also zum Beispiel eine bestimmte Geschmacksrichtung von Milch. Die Produktsorte kann unterschiedliche Produkte enthalten, also Vollmilch oder Kakao und somit in unterschiedlichen Gebinden wie Flaschen oder Packs gekauft werden. Das Produkt enthält dann den konkreten Namen wie Vollmilch 1L Flasche oder Kakao 0,5L Pack.

 

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Pfandgebinde anlegen

 

In der Gebindeübersicht fügst du nun das Leergutpfand hinzu. Es ist für alle Produkte mit diesem Gebinde aktiv.

Leergutpfand anlegen


Transportbehälter anlegen

 

Auch Transportbehälter sind Gebinde, die du mit einem Pfand belegen kannst. Transportvolumen und -gewicht geben das Leergewicht an. Beim Pfand gibst du außerdem den Umsatzsteuersatz an.

 

Transportgebinde hinzufügen neues Gebinde hinzufügen
Transportbehälter anlegen

 

Den Transportbehälter kannst du einem Gebinde hinzufügen. Wenn du bei der Transportmenge 15 angibst und mehr als 15 Packs bestellt werden, wird eine zweite Transportkiste hinzugefügt.

 

Cockpit FrachtPilot Transportbehälter einem Gebinde hinzufügen

 

Du gibst außerdem unter Leergutrücknahme an, wie viele Kisten der oder die Kund:in zurückgeben möchte.

 

Im FrachtPiloten Bestellung mit Pfand anlegen


Automatische Pfandberechnung

 

Mit Transportbehältern ist die automatische Berechnung von Pfand für gelieferte und zurückgenommene Kisten möglich. Auch dort gibst du das Transportgewicht, das -volumen und das Leergutpfand an. Anschließend bearbeitest du das Gebinde und gibst bei der Transportmenge an, wie viele enthaltene Gebinde in die Kiste oder den Transportbehälter passen.

 

Transportbehälter anlegen
Gebinde bearbeiten bei FrachtPilot und Pfand automatisch berechnen


Pfand bei der Auslieferung einlesen

Du kannst deinen Produkten in der Produktübersicht auch eine EAN oder eigene Artikelnummern vergeben und mit einem Barcode versehen. Diese kannst du beim Ausliefern scannen. Das erleichtert zum Beispiel die Rücknahme von Pfand oder Transportkisten, die du über Schlüssel-Wert-Paare verknüpfen kannst. Dafür trägst du in den Einstellungen der jeweiligen Produkte einen Schlüssel ein, der mit „EAN_SCANNING_ASSIGNMENT“ beginnt. Du kannst so einen leeren 24er Kasten verknüpfen mit einer leeren 0,33L Flasche oder mit einem Pfandgebinde. Wenn du die leere Kiste scannst, erscheint dann auch das Pfandgebinde.

 

Barcode scannen Produkte verknüpfen Schlüssel-Wert-Paare


Fazit

 

In der regionalen Direktvermarktung bieten sich Mehrwegverpackungen im Pfandsystem an, weil du damit Materialkosten sparst und deine Transportwege eher kurz sind. Außerdem ist es energieeffizienter, Glasflaschen zu spülen als sie einzuschmelzen. Du kannst mit Nachhaltigkeit werben und deine Kund:innen besser an dich binden. Pfandgebinde kannst du auch bei FrachtPilot anlegen. Wenn du noch auf der Suche nach der passenden ERP-Software für deine regionale Direktvermarktung bist, schau einfach bei FrachtPilot vorbei, teste uns kostenlos oder buche ganz unverbindlich ein Webinar

Wir freuen uns auf dich!

 

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