Was ist die Umsatzsteueridentifikationsnummer
Die Umsatzsteueridentifikationsnummer ist für B2B-Geschäfte im (europäischen) Ausland verpflichtend und muss auf entsprechenden Rechnungen ausgewiesen werden. Das gilt für beide beteiligten Unternehmen. Nicht verpflichtend ist sie hingegen für Geschäftsbeziehungen mit Privatkund:innen für den deutschlandweiten Handel und innerhalb der Europäischen Union. Hier steht dir frei, ob du auf Rechnungen die Steuernummer angibst oder die Umsatzsteueridentifikationsnummer.
Die Umsatzsteuer-ID beantragst du beim Bundeszentralamt für Steuern. Sie soll die Abführung der Umsatzsteuer erleichtern. Sie bezieht sich ausschließlich auf die Umsatzsteuer und identifiziert ein Unternehmen eindeutig. Unternehmen, die von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen, erhalten sie hingegen nicht, weil sie keine Umsatzsteuer abführen.
Warum benötige ich die Umsatzsteueridentifikationsnummer?
Damit können Regelunternehmen grenzüberschreitende Geschäfte, auch innergemeinschaftliche Lieferungen genannt, umsatzsteuerbefreit abwickeln. Dann weist das leistungserbringende Unternehmen die Umsatzsteuer nicht aus, weil das leistungsempfangende Unternehmen die Umsatzsteuer abführt. Das bezieht sich auf Waren und Lieferungen bei innergemeinschaftlichen Lieferungen.
Während nämlich bei Privatkund:innen und Inlandsgeschäften das leistungserbringende Unternehmen die Umsatzsteuer abführt, greift bei grenzüberschreitenden Leistungen das Reverse-Charge-Verfahren, sodass das leistungserbringende Unternehmen auf die Umsatzsteuerausweisung verzichten kann, weil das Leistungsempfangende sie abführt. Diesen Vermerk musst du auch auf entsprechenden Rechnungen angeben.
Was muss ich außerdem beachten?
Bevor Unternehmen Geschäfte abwickeln, sollten sie die Nummern auf Richtigkeit prüfen. Das kann über das MIAS, das Mehrwertsteuerinformationsaustauschsystem, erfolgen. Die Umsatzsteueridentifikationsnummer enthält das Kürzel für die Länderkennung, acht Ziffern und eine Prüfziffer. Nach §5 TMG muss die Umsatzsteuer-ID im Impressum stehen. Verpflichtend auf Inlandsrechnungen auszuweisen auch für Unternehmen ohne Umsatzsteuer-ID, ist die Steuernummer.
Welche Arten von Steuernummern gibt es noch?
1. Steuernummer
Die Steuernummer identifiziert ein Unternehmen oder eine Person bei einem zuständigen Finanzamt. Da sich die Zuständigkeit mit einem Standortwechsel ändern kann, ist sie variabel. Du erhältst sie vom zuständigen Finanzamt.
2. Steueridentifikationsnummer
Die Steueridentifikationsnummer erhalten natürliche Personen mit der Geburt und bleibt ein Leben lang bestehen. Das wirtschaftliche Pendant dazu ist die Wirtschaftsidentifikationsnummer, die schrittweise ab November 2024 die Steuernummer ersetzen soll.
3. Wirtschaftsidentifikationsnummer
Sie ist zwar identisch mit der Umsatzsteuer-ID, allerdings soll sie die bundesweite und behördenübergreifende Kommunikation sowie Steuerverfahren vereinfachen. Sie soll nämlich beispielsweise so lange bestehen bleiben, wie ein Unternehmen – unabhängig vom Standort – geschäftstätig ist.
Unternehmen können ihre Umsatzsteueridentifikationsnummer auch als Wirtschaftsidentifikationsnummer verwenden. Unternehmen ohne Umsatzsteuer-ID erhalten ihre Wirtschaftsidentifikationsnummer über das Steuerportal ELSTER. Die Vergabe erfolgt schrittweise mit Übergangsregelungen, weshalb keine Nachteile entstehen, wenn du keine Umsatzsteuer-ID oder Wirtschafts-ID hast. Eine Beantragung ist weder erforderlich noch vorgesehen.