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Abschreibung - was bedeutet das?

Mit Abschreiben ist gemeint, dass du einen Gegenstand mit bewertbarem Anlagevermögen wegen Abnutzung im bilanzmäßigen Wert herabsetzt. Das kann Gebäude, Werkzeuge oder Maschinen betreffen, aber auch Patente oder Nutzungsrechte. Da Abschreibungen steuer- und gewinnvermindernd wirken, versuchen Unternehmen in der Regel, sie auf einen Restwert zu reduzieren. Vorgeschrieben sind sie nach dem Einkommensteuergesetz (§7 Abs. 1 Satz 1 EstG), da Anschaffungsausgaben beim Jahresabschluss relevant werden.

Warum muss ich sie vornehmen?

Das Einkommensteuergesetz legt fest, dass immer nur ein Teil der Anschaffungskosten in einem Geschäftsjahr von der Steuer abgesetzt werden darf, weil die Abschreibung über die Jahre der Nutzung erfolgt. Das wird auch Absetzung für Abnutzung genannt (AfA) und bringt sowohl Vor- und Nachteile mit sich: In dem Jahr, in dem eine Anlage angeschafft wird, beeinträchtigen die Ausgaben den Gewinn erheblich. Die Anschaffungskosten können trotzdem nicht vollständig angesetzt werden. In den folgenden Jahren, in denen sich die Anlage durch Gebrauch abnutzt, fallen keine Kosten an. Die Anschaffungskosten können aber von der Steuer abgesetzt werden, bis sie vollständig abgeschrieben sind. Wird die Anlage danach weiter genutzt, bleibt ein Restwert von einem Euro – der Erinnerungswert. 

Der Wertverlust kann zeitbedingt sein wegen Verschleiß, witterungsbedingt, rechtlich bedingt durch Ablauf von Schutzrechten oder auch verbrauchsbedingt durch Abnutzung und Gebrauch. Wenn sich die Nachfrage ändert, ist die Abschreibung wirtschaftlich bedingt.

Abschreibungsmethoden: Linear und degressiv

Es gibt unterschiedliche Methoden. Bei der linearen Abschreibung schreibst du jedes Jahr den gleichen Betrag ab, bis das Wirtschaftsgut am Ende der Nutzungsdauer vollständig abgeschrieben ist. Der Betrag ergibt sich aus den Anschaffungskosten geteilt durch die Nutzungsdauer in Jahren. Die lineare Methode stellt den Standard dar.

Beim degressiven Vorgehen bildet der Buchwert des Vorjahres die Grundlage für den abzuschreibenden Betrag. Die geometrisch-degressiv bedeutet die jährliche Herabsetzung um denselben Prozentsatz und arithmetisch-degressiv, den Degressionsbetrag, also den sinkenden Betrag, abzuschreiben. Dieser bleibt also nicht jedes Jahr gleich, sondern verringert sich von Jahr zu Jahr. Daraus folgt eine ungleichmäßige Verteilung der Die degressive Abschreibung ist steuerrechtlich nicht mehr zulässig.

Fahrzeuge werden leistungsbezogen abgeschrieben. Dazu werden die Anschaffungskosten durch die  geschätzte Gesamtfahrleistung in Kilometern geteilt und dann mit der nachgewiesenen Fahrstrecke pro Wirtschaftsjahr multipliziert, um den Jahresabschreibungsbetrag zu erhalten.

Bei der planmäßigen Abschreibung gibt das Handelsgesetzbuch die Beträge über eine bestimmte Nutzungsdauer vor. Außerplanmäßig sind sie durch Beschädigungen. Die direkte oder indirekte Methode betrifft den Vorgang im Rechnungswesen. Betriebswirtschaftlich hat das den Vorteil, Anlage- und Umlaufvermögen genau erfassen zu können.

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