Was steckt hinter KMU?
Der Begriff KMU steht für kleine und mittlere Unternehmen. Diese Abgrenzung wurde 2005 von der EU in der Empfehlung 2003/361 festgelegt. Die Kriterien für diese Einordnung sind genau festgelegt und orientieren sich an der Beschäftigtenanzahl sowie dem Umsatz eines Unternehmens.
Nicht nur in Deutschland, sondern generell in der EU sind KMU enorm wichtig für die Wirtschaft, weil insgesamt circa 100 Millionen Menschen in kleineren oder mittleren Unternehmen beschäftigt sind. Außerdem stellen sie die Innovation und Vielfalt der Unternehmenslandschaft sicher. Sie sichern zudem Arbeitsplätze und sorgen durch Ausbildungsplätze für die Ausbildung von Fachkräften. Deshalb lohnt es sich für die EU, diese zu fördern. In Deutschland gab es 2022 beispielsweise 3,1 Millionen kleine und mittlere Unternehmen, die 55 Prozent der tätigen Personen beschäftigten. Allerdings machten sie nur einen Anteil von 26 Prozent am Umsatz aus.
Um den Herausforderungen des Marktes mit wenig Mitarbeitenden und weniger finanziellen Ressourcen begegnen zu können, sollen sie besonderen Zugang zu Finanzmitteln und Unterstützungsprogrammen bekommen. 2008 beschloss die Europäische Kommission zum Beispiel den Small Business Act, um die Geschäftstätigkeit und Gründungen zu erleichtern.
Wodurch zeichnen sich KMU aus?
Kleinstunternehmen beschäftigen weniger als 10 Arbeitnehmer:innen und erwirtschaften einen Jahresumsatz von bis zu 2 Millionen Euro.
Kleine Unternehmen haben bis zu 50 Mitarbeiter:innen und erzielen einen Jahresumsatz von unter 10 Millionen Euro.
Mittlere Unternehmen unterschreiten die Anzahl von 250 Mitarbeitenden und die Umsatzgrenze von 50 Millionen Euro. Die Bilanzsumme darf sich hier maximal auf 43 Millionen Euro belaufen.
Bei Kleinst- oder Kleinunternehmen stimmt die Bilanzsumme mit der Umsatzgrenze überein, wobei aber nur eines von beiden im vorgeschriebenen Bereich liegen muss. Die Anzahl der Beschäftigten bezieht sich auf Vollzeitbeschäftigte. Mitarbeiter:innen in Teilzeit mit 20 Wochenstunden müssen dann zum Beispiel mit dem Faktor 0,5 auf Vollzeitbeschäftigung umgerechnet werden.
Der Jahresumsatz ergibt sich aus dem Verkaufspreis und der Absatzmenge aller Produkte oder Leistungen. Die Jahresbilanzsumme ergibt sich aus der Aktiv- und Passivseite der Bilanz. Auf Ersterer stehen Anlage- und Umlaufvermögen, auf Letzterer Eigen- und Fremdkapital.
Welche Vor- und Nachteile haben KMU?
Kleine und mittlere Unternehmen verfügen über wenig Personal und über wenig finanzielle Ressourcen, was zu Schwierigkeiten führen kann. Ein Vorteil der Größe sind aber auch die flachen Hierarchien, durch welche der Kontakt zu Kund:innen und die Kommunikation innerhalb des Unternehmens sehr persönlich sind. Gleichzeitig besteht darin der Nachteil, dass sie oftmals außerhalb ihres Standortes unbekannt sind und keinen großen Markteinfluss haben.