Die Zukunft der konventionellen Landwirtschaft ist ungewiss. Der Strukturwandel beschleunigt sich immer schneller und bald werden sich vermutlich nur große landwirtschaftliche Betriebe erlauben können, in der alten konventionellen Art Lebensmittel zu erzeugen. Der nachgelagerte Bereich der Lebensmittelproduktion bildet das Hauptproblem für die Landwirtschaft. Am Tropf der großen Lebensmittelkonzern zu hängen wird zunehmend riskanter. Die einzige Ausstiegsoption: regionale Direktvermarktung.
Das Hauptproblem der Landwirtschaft
Herrschaft der Monopolisten
Eins ist Fakt. Die Lebensmittelindustrie und der Handel existieren nur, da die Bauern ihnen die Erzeugnisse liefern, die sie benötigen, um ihre Geschäfte zu machen. Die verarbeitende Industrie und auch der Handel haben allerdings eine monopolistische Stellung, aus der sie nur schwer rauszuholen sind. Genau diese Stellung macht das Leben der Landwirte schwer, denn sie können weder über Preise noch über Bedingungen verhandeln. Stattdessen werden ihnen einfach die Bedingungen und Konditionen von den Großen vorgegeben. So sind Landwirte seit langem von der Lebensmittelindustrie und dem Handel abhängig. Ein Kreislauf, der sich nur schwer durchbrechen lässt.
Die Folge: beim eigentlichen Erzeuger, dem Bauern kommt nur ein Bruchteil des Geldes an, was vom Kunden im Laden bezahlt wird. Den Großteil behalten Verarbeiter und Handel – der nachgelagerte Bereich. Somit passiert und bleibt die eigentliche Wertschöpfung aus der Wohlstand entsteht im nachgelagertem Bereich. Die Lebensmittelindustrie und der Handel erzielen immer mehr Einkommen auf Kosten der Bauern, während diese quasi leer ausgehen. Früher war das anders. Früher haben die Bauern gemeinsam die Lebensmittel sowohl verarbeitet, als auch vermarktet.
Die Stellung der Landwirtschaft hat sich geändert. Während sie früher Lebensmittel für die Menschen produziert hat, liefert sie heute die Rohstoffe zur Gewinnmaximierung vom Handel und der verarbeitenden Industrie. Das Ganze wird noch deutlicher, wenn man sich die Anteile der Lebensmittelhändler auf dem deutschen Markt anschaut. 75% besetzen dabei fünf große Lebensmittelhändler. Dort entsteht der zweite große Kreislauf. Durch ihre monopolistische Stellung erreichen die Lebensmittelvertreiber immer mehr Kapital und so auch immer mehr Macht. So wächst auch ihre monopolistische Stellung immer weiter und der Landwirt hat dagegen kaum eine Chance.
Was kann man tun?
Abzuwarten und zu hoffen, dass die Big Player vielleicht doch irgendwann erkennen, dass den Bauern mehr Geld zusteht, wird nichts bringen. Der Handel hat nämlich keinen Grund und auch keinen Druck etwas zu ändern. Wenn Interesse bestünde, den Bauern zu helfen, würden sie mehr zahlen. Verdienen würden sie dafür mehr als genug. Es sind die Landwirte, die den Kreislauf durchbrechen müssen. Ziel dabei ist es wieder mehr Marktanteile zu erhalten. Das führt zu mehr Macht und somit auch zu mehr Einfluss.
Um das zu erreichen, bieten sich zwei Möglichkeiten. Zum einen das kollektive Vermarkten in Genossenschaften, zum anderen der Einstieg in die Direktvermarktung. Also, wenn du bereits in der Direktvermarktung tätig bist, leistest du schon einen Beitrag dazu, der Landwirtschaft wieder Marktanteile und Macht zurückzuholen. Die regionale Direktvermarktung leistet einen positiven Beitrag für die Umwelt, die Region und die Marktstellung der Landwirtschaft. Zudem bist ist man durch die Direktvermarktung unabhängiger von Marktschwankungen und -preisdrücken. Und auch nicht zu vernachlässigen: Durch den Kontakt zu Kunden erfährt man wieder eine höhere Wertschätzung!
Zum Glück gibt es FrachtPilot
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