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Mehrwegverpackung - was ist das?

Die häufigste Variante von Verpackungen sind Einwegverpackungen, für die es in der Regel auch kein Pfandsystem gibt. Eine Ausnahme ist hier das Pfandsystem für Einwegplastikflaschen. Diese sind eindeutig mit dem Pfandsymbol gekennzeichnet. Die Symbole für Mehrwegverpackungen sind sehr vielfältig und daher für Verbraucher:innen nicht so leicht zu erkennen. Einwegflaschen werden aufgrund der Materialbeschaffenheit nur einmal befüllt, Mehrweggetränkeverpackungen können bis zu 50-mal befüllt werden vor dem Recycling. 

Mehrwegverpackungen können aber auch die Alu-Flasche oder der Alu-Kaffeebecher zum selbst Befüllen sein. Oder auch Kaffeebecher wie von Recup, die du im Café um die Ecke gegen Pfand bekommst und dort wieder abgibst. Das System wird immer weiter ausgedehnt auf Mehrwegbehälter to go in Restaurants. Für Konsument:innen ist es am einfachsten, wenn sie ihr Pfand an verschiedenen Stellen zurückgeben können, wie sie es bei dem überregionalen Pfandsystem für Plastikflaschen gewohnt sind. Auch wenn das Verpackungsgesetz eine Mehrwegvariante für Restaurants mit Einwegverpackungen vorschreibt, wird das Angebot oft wenig genutzt, weil es komplizierter ist.

Mehrweg vs. Einweg

Einwegverpackungen müssen systembeteiligt werden: Dadurch, dass bei den Konsument:innen Einwegverpackungen im Hausmüll anfallen, müssen die Hersteller:innen sich an den entstehenden Kosten beteiligen. Solche Regelungen sowie die Pfandpflicht wird im Verpackungsgesetz geregelt. Dadurch, dass Hersteller:innen die Mehrwegverpackungen selbst zurücknehmen und reinigen, ist die Beteiligung an einem System nicht erforderlich.

Das Verpackungsgesetz sieht auch eine Mehrwegquote von 70 Prozent vor, die aber mit einer tatsächlichen Menge von 40 Prozent derzeit nicht erfüllt wird. Bei Mineralwasser ist der Anteil von Mehrwegflaschen in den letzten 20 Jahren um die Hälfte zurückgegangen. Den größten Anteil haben Bier und Biermischgetränke aus Glaspfandflaschen.

Was ist die beste Verpackung?

Bis zu 1,4 Millionen Tonnen CO2 könnten wir jährlich einsparen, wenn auch alle anti-alkoholischen Getränke in Mehrwegflaschen abgefüllt würden. Außerdem verursachen Einwegverpackungen 190 000 Tonnen Abfall im Jahr, weswegen Mehrwegverpackungen eine nachhaltigere Alternative sind. Je kürzer die Transportstrecken der Mehrwegflaschen sind, desto besser ist ihre Umweltbilanz. Daher schneiden regionale Mehrwegverpackungen am besten ab. Davon können regionale Direktvermarkter:innen profitieren.

Mehr Hürden für Mehrweg

Den Verbraucher:innen wird es nicht leicht gemacht, Mehrweg zu kaufen, da es weniger angeboten wird, aber auch wegen der uneindeutigen Kennzeichnung. In der Regel ist auf Einwegplastikflaschen 25 Cent Pfand, auf Mehrwegflaschen hingegen 8 bis 15 Cent. Es ist wiederum nicht daran zu erkennen, dass es in Kästen verkauft wird, da es sich häufig um Einwegpfandflaschen in Mehrwegästen handelt. Außerdem gibt es oft keine überregionalen oder ladenübergreifenden Pfandsysteme: Wenn ein Supermarkt ein bestimmtes Getränk nicht verkauft, muss er die Pfandflasche auch nicht annehmen. Das ist natürlich super verbraucher:innenunfreundlich

Die Pfandplicht für Einwegkunststoffflaschen und Dosen wurde ausgeweitet auf Erfrischungsgetränke mit und ohne Kohlensäure mit einer Füllmenge von 100 ml bis drei Litern. Neu ist auch das Pfand für trinkbare Milcherzeugnisse. Was sich erstmal gut anhört, bedeutet in der Praxis aber trotzdem, dass es Einwegverpackungen sind, die recycelt werden, um wenn überhaupt (!) teilweise eine neue Getränkeverpackung zu werden.

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