Titelbild Qualitätsmanagement

Im Zentrum deines Unternehmens steht die Qualität deiner Produkte für deine Kund:innen. In diesem Artikel erklären wir, was Qualitätsmanagement ist und warum es wichtig ist und welche Vorgaben es außerdem für Lebensmittelunternehmen gibt.

Qualitätsmanagement - Inhalt

Was ist Qualitätsmanagement?

Qualitätsmanagement befasst sich mit der Überwachung aller Prozesse, die in deinem Unternehmen ablaufen, mit dem Ziel, sie zu optimieren. Denn es setzt zwar auf der Ebene der Arbeits- und Prozessqualität an, wirkt sich aber vor allem auf Qualität deiner Produkte oder Dienstleistung aus. Es ist auf die Kund:innenzufriedenheit ausgerichtet und hat dafür nicht nur die beste Qualität deiner Produkte, sondern sämtliche Unternehmensprozesse und daran beteiligte Personen im Blick.

Grundsätze des Qualitätsmanagements

Die Grundsätze des Qualitätsmanagements sehen vor, dass du die Normanforderungen nicht nur erfüllst, sondern so etablierst, dass sie überall verwirklicht und gelebt werden. Sie sollen also eine strategische Entscheidung deines Unternehmens sein.

Im Zentrum stehen dabei deine Kund:innen. Du sollst dich an ihren Erwartungen orientieren und sie übertreffen. Außerdem solltest du ein Umfeld schaffen, in dem deine Mitarbeiter:innen sich voll dafür einsetzen wollen, die unternehmerischen Ziele zu erreichen. Außerdem ist eine vertrauensvolle Beziehung zu Geschäftspartner:innen wie Lieferant:innen notwendig.

Halte stets Ausschau nach Punkten, die du verbessern kannst. Im prozessorientierten Ansatz geht es um Effizienz und die Wechselbeziehung zwischen Tätigkeiten und Ressourcen. Außerdem sollte die Entscheidungsfindung faktengestützt sein. Das heißt, du analysierst Daten und Informationen, um die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung zu finden. Das ist notwendig, um Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen.

Welche Bereiche sind betroffen?

Wenn du an Qualitätsmanagement denkst, gibt es unterschiedliche Bereiche zu beachten.

1. Produktqualität

Qualität bezieht sich natürlich auf deine Produkte, die du verkaufen willst. Du musst sicherstellen, dass du sie qualitativ hochwertig herstellst oder für die Herstellung der Lebensmittel qualitativ hochwertige Zutaten verwendest. Wichtig ist aber auch die Verbesserung deiner Prozesse, die sich dann positiv auf die Produktqualität auswirkt.

2. Nachhaltigkeit

Mit der Produktqualität geht heute auch Nachhaltigkeit einher. Du solltest wissen, woher die Zutaten stammen und wie die Rohstoffe angebaut werden.

3. Kund:innenzufriedenheit

Qualitätsmanagement zielt vor allem darauf ab, dass deine Kund:innen zufrieden sind. Das gilt nicht nur für die Produkte, sondern auch für ein gutes Einkaufserlebnis durch eine ansprechende Website oder einen guten Kundenservice zum Beispiel. Sind deine Kund:innen zufrieden, empfehlen sie deine Produkte auch weiter.

4. Mitarbeiter:innenzufriedenheit

Es gibt auch extra Zertifizierungen für Arbeitgeber:innen, die durch Mitarbeiter:innenbefragungen herausstellen, wie zufrieden sie mit dir als Arbeitgeber:in sind. Auch sie verbreiten ja in ihrem Umfeld, ob sie gerne für dich arbeiten oder nicht und was bei dir besonders gut oder besonders schlecht läuft. Außerdem fällt die positive oder negative Stimmung auf die Produktqualität zurück. Wenn sie nicht gerne für dich arbeiten, geben sie sich vielleicht weniger Mühe im Herstellungsprozess, worunter die Qualität deiner Produkte leiden würde.

5. Effiziente Prozesse

Durch die Anwendung eines Qualitätsmanagementsystems behältst du alle Prozesse im Blick und kannst kritische Stellen ausmachen und sie optimieren.

Welche Normen und Vorschriften gibt es?

Qualitätsmanagementsysteme wurden in den 1950-er Jahren bereits entwickelt, sind aber erst 1970 zum ersten Mal zum Einsatz gekommen. Zentral dafür ist der DMAIC-Zyklus, der für define, measure, analyze, improve und control steht. Deutsche Unternehmen – vor allem in der Automobilbranche – setzten es seit 1987 ein. Darauf aufbauend wurde 2000 die ISO 9001 mit dem ähnlichen PDCA-Zyklus eingeführt. Der steht für plan, do, check und act. Für Lebensmittelunternehmen gilt zusätzlich die ISO 22000.

1. DIN EN ISO 9001

Das Qualitätsmanagement wird in der DIN EN ISO 9001 geregelt und ist für sämtliche Unternehmen geeignet.

Sie beinhaltet die vier Schritte Plan, Do, Check und Act.

  1. Plan: Du identifizierst die Prozesse, die für dein Unternehmen relevant sind, stellst die Anforderungen heraus und leitest daraus Ziele und Maßnahmen für dein Qualitätsmanagement
  2. Do: Du setzt die geplanten Maßnahmen um, was auch organisatorische Aspekte umfasst. Also wer ist wofür zuständig und welches Wissen und Ressourcen stehen ihnen dafür zur Verfügung? Wie wird das Wissen kommuniziert und dokumentiert?
  3. Check: Du überwachst und bewertest die Prozesse und Regelungen und prüfst die Zielerreichung. Dazu führst du Analysen und interne Audits durch.
  4. Act: Du reflektierst die Prozesse und stößt Folgeprozesse an oder nimmst Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen vor.

2. ISO 22000 für die Lebensmittelbranche

Die ISO 22000 regelt bei Lebensmittelunternehmen die Anforderungen an sichere Lebensmittel, was nicht nur ihre Herstellung betrifft, sondern auch das Behandeln und Weiterverarbeiten sowie ihr Inverkehrbringen. So schreiben sie vor, dass du die Standards für Lebensmittelsicherheit einhältst und sie an alle Mitarbeiter:innen kommunizierst. Sie umfassen außerdem die Orientierung an den HACCP mit dem Ziel, internationale Standards zu schaffen.

Die Anforderungen sind der Aufbau eines Managementsystems für Lebensmittelsicherheit und die Dokumentation mithilfe von Schulungsunterlagen. Außerdem sollst du Lebensmittelsicherheitsziele festlegen und wie du intern und extern Lebensmittelsicherheit kommunizierst. Du musst außerdem die Gefahrenanalysen durchführen sowie Validierungs- und Verifizierungsmaßnahmen festlegen.

3. HACCP

Unternehmen der Lebensmittelbranche müssen laut ISO 22000 die HACCP, die Hazard Analysis and Critical Control Points, befolgen. Es ist ein internationaler Standard, für den akkreditierte nationale Stellen Siegel vergeben, wenn du die Anforderungen erfüllst.

Mithilfe einer Gefahrenanalyse bestimmst du mögliche Risiken, die in deinen Abläufen auftreten können. Du bestimmst außerdem die kritischen Stellen, an denen gesundheitsschädliche Risiken entstehen können und legst anschließend fest, wie du sie beseitigen kannst oder wie du in den Prozess eingreifst.

Beispielsweise ist deine Geschäftsidee für dein Food-Startup, nachhaltige Proteinriegel anzubieten. An allen Punkten, wo die Zutaten bei der Verarbeitung zum Beispiel in Kontakt mit Maschinen oder Mitarbeiter:innen kommen, gilt es, für die sichere Verarbeitung zu sorgen. Dafür entwickelst du also ein umfassendes Konzept. Die Dokumentation dieses Kontrollsystems ist nicht erforderlich, aber sinnvoll für eine klare Kommunikation.

5 Tipps für dein Qualitätsmanagement

  1. Sorge für sichere Lebensmittel

Als Qualitätsmanager:in im Lebensmittelunternehmen führst du Labortests durch und auditierst Lieferanten, um für die beste Produktqualität zu sorgen. Du solltest wissen, wo die Zutaten für die Proteinriegel herkommen und wie qualitativ hochwertig die Verarbeitung dort ist. Es ist wichtig, darauf zu achten und die Vorschriften für Lebensmittel in deinem Betrieb einzuhalten, um Produktrückrufe und rechtliche Konsequenzen wie Bußgelder zu vermeiden. Behalte immer deine Kund:innen im Blick, die sich von deinen Riegeln gute Qualität erhoffen.

  1. Lege umfassende Dokumentationen an

Du musst Prüfprotokolle und Auditergebnisse anfertigen und auswerten, um Schwachstellen auszumachen. Dokumentationen dienen auch zum Beweis bei Außenprüfungen und Inspektionen. Die Dokumentation von Prozessen und Wissen ist auch wichtig, um sie Mitarbeiter:innen zu kommunizieren und diese für die Anforderungen zu sensibilisieren und zu schulen. Softwarelösungen für Qualitätsmanagementsystemen können dir dabei helfen.

  1. Wende die PDCA-Strategie an

Die ISO 9001 beruht auf dem Plan-Do-Check-Act-Zyklus, der sämtliche Unternehmensprozesse in den Blick nimmt. Du kannst sie leicht mit der ISO 22000 kombinieren, da diese eher allgemein gehalten ist. So kannst du für ein umfassendes Qualitätsmanagement sorgen. Für deine Geschäftsidee mit nachhaltigen Proteinriegeln musst du die ISO 22000 zwingend befolgen, es kann aber sinnvoll sein, eine umfassende Strategie für dein Qualitätsmanagement einzuführen.

  1. Implementiere eine Nachhaltigkeitsstrategie

Im Februar 2024 wurde zu den Grundsätzen des Qualitätsmanagements die Nachhaltigkeitsstrategie hinzugefügt. Überlege dir, wo du Ressourcen einsparen kannst, wozu auch die Reduktion von Abfällen gehört. So kannst du dir zu Nutze machen, dass Konsument:innen lieber nachhaltige Produkte kaufen.

  1. Lasse dich zertifizieren

Zertifizierungen über dein HACCP-Konzept erhältst du zum Beispiel vom TÜV. Auch das IFS Food (International Featured Standards) zertifiziert Lebensmittelhersteller:innen nach internationalen Standards, die auf der ISO 22000 beruhen. Wichtig sind sie vor allem im internationalen Handel oder wenn deine Produkte Teil von Lieferketten sind. Ein Vorteil kann aber sein, dass du deine Produkte für Kund:innen vertrauenswürdiger sind.

Pfeildiagramm Qualitätsmanagement Dokumentation Effiziente Prozesse Produktqulität Kund:innenzufriedenheit

Fazit

Qualitätsmanagement ist nicht nur für Food-Unternehmen sinnvoll, sondern für alle Unternehmen. Neben allgemeinen Vorgaben nach der ISO 9001 musst du für Lebensmittel auch die ISO 22000 befolgen. Im Zentrum von beiden Vorschriften stehen die Kund:innen und ihre Erwartung von sicheren Lebensmitteln.

So wie die Direktvermarktung auf ERP-Software setzt, kannst du mit deinem Food-Startup auch Lösungen für Qualitätsmanagement nutzen. Einige Bereiche deckt auch FrachtPilot ab. Schau einfach bei uns vorbei, ob wir die richtige ERP-Software für dich haben, teste FrachtPilot kostenlos oder buche ein Webinar. Wir freuen uns auf dich! 😉 

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