Was ist Preis-Dumping?
Preis-Dumping bezeichnet das nachweisliche Unterbieten von Preisen beziehungsweise den Verkauf von Waren zu Niedrigstpreisen.
Ware wird unter ihrem Wert verkauft, was konkret bedeutet, dass der Preis unter den Herstellungskosten liegt, diese also nicht decken kann. Dann liegt er nämlich auch unter dem normalen Inlandspreis. Unternehmen können dadurch kurzzeitig ihren Absatz erhöhen, wobei sie aber ihre Kosten nicht decken können. Eingesetzt wird Preis-Dumping zum Beispiel, um den Markteintritt zu erleichtern oder kurzfristig den Cash Flow zu erhöhen.
Es gibt verschiedene Unterarten von Preis-Dumping wie dem Sozial- oder Umwelt-Dumping, das entsteht, weil der Preis weniger Kosten für Umweltauflagen und Arbeitslöhne oder Sozialabgaben decken muss. Daneben gibt es das Valutadumping oder Wechselkursdumping, wenn das Exportland die Währung systematisch abwertet. Oder auch das Frachtendumping, wenn die Frachtsätze unter den Selbstkosten liegen.
Beim Agrardumping ermöglichen Exportsubventionen ein niedriges Preisniveau, wobei Verbotsregelungen nicht greifen. Problematisch ist dabei, dass vor allem in Entwicklungsländern niedrige Importpreise für den Verlust des heimischen Absatzmarktes sorgen. Kritisiert wird daran außerdem, die Exportländer unterstützten damit eher Masse als Qualität.
Wie stellt man Preis-Dumping fest?
Für die Berechnung wird der vergleichbare Preis einer gleichwertigen Ware als Normalwert herangezogen. Für eine Anti-Dumping-Maßnahme wird ein Prüfverfahren vorgeschaltet, wofür die Dumpingspanne und die Schadensspanne berechnet werden.
Die Dumpingspanne ist der Prozentsatz, den man aufschlagen muss, damit der Exportpreis sich auf dem Normalwert einpendeln würde. Die Schadensspanne gibt wiederum den Prozentsatz an, den man aufschlagen müsste, damit ein Unternehmen eine angemessene Gewinnspanne erzielen könnte.
Warum ist es verboten?
Preis-Dumping tritt vor allem beim Export in Erscheinung, der nämlich gesteigert werden soll. Der Import von ähnlichen Waren wird dadurch günstiger als der Einkauf von Waren aus dem eigenen Land. Globales Preis-Dumping ist verboten, da der Konkurrenzdruck im Importland erheblich steigen kann.
Dem kann mit einem Anti-Dumping-Zoll entgegengewirkt werden. Dafür gibt es seit 1994 das GATT, das General Agreement on Tariffs and Trade oder Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen, mit einem Anti-Dumping-Paragraphen, der Dumping wie Wettbewerbsfälschung behandelt. Eingeführt wurde das Abkommen von der WTO, die Dumping als eine protektionistische Maßnahme ächtet, da sie den Export fördert.