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Kommissionierung erklärt – So optimierst du deine Warenwirtschaft

Kommissionieren – oder die Zusammenstellung von Waren – ist für jeden Betrieb essentiell. Wir geben dir einen Überblick, was du beachten kannst.

Was ist Kommissionierung?

Klingt kompliziert? Ist es gar nicht. Kommissionierung bedeutet das Zusammenstellen von Waren und Gütern aus einem Lager. Das wird normalerweise von einem Kommissionierer oder auch Picker übernommen.

Der Vorgang sieht also folgendermaßen aus: Kunden bestellen bei dir Ware. Wenn du zum Beispiel Wein anbaust und vertreibst, könnte der Auftrag aus 5 Flaschen Weißburgunder, 10 Flaschen Riesling und 6 Flaschen Lemberger bestehen. Diese Bestellung stellst du nun aus deinem Lager zusammen, packst sie und versendest sie oder lieferst sie aus.

Auch bei kleinen Aufträgen handelt es sich um Kommissionieren. Mit einem kleinen Lager stellt dich das vielleicht nicht vor eine Herausforderung. Sobald du aber große oder viele Aufträge bekommst, musst du die Kommissionierung verstärkt organisieren.

Was ist zu beachten?

Je nach Betrieb muss das Zusammenstellen der Artikel für deine Bestellungen unterschiedliche Anforderungen erfüllen.

Überlege dir dazu, ob du ein maschinelles Kommissionierungssystem benötigst, oder ob ein manuelles ausreicht. Möchtest du die Ware auftragsbezogen oder auftragslos aus dem Lager holen? Möchtest du beim Kommissionieren lieber elektronisch oder analog vorgehen?

Wir zeigen dir, welche Möglichkeiten du hast, und welche Vor- und Nachteile sie für dich haben.

Welche Methoden gibt es bei der Kommissionierung?

Man unterscheidet zwei Lagersysteme. Das eine ist maschinell, das andere manuell. Beim manuellen System ist die Reihenfolge Mann zu Ware und beim maschinellen Ware zu Mann. Das Mann-zu-Ware-System spielt eine Rolle für Unternehmen mit kleinerem Auftragsvolumen. Dabei nimmt die für die Kommissionierung zuständige Person die Artikel der Bestellung aus dem Warenregal.

Ist das Lager zu umfangreich für das Verfahren, wird eher auf das maschinelle System zurückgegriffen. Dabei gelangt die Ware über eine automatisierte Entnahme zum oder zur Kommissionierer:in. Ob so ein System erforderlich ist, hängt von der Größe des Lagerbestands ab. Wenn du ein maschinelles System benötigst, gibt es sicherlich ein paar Vorteile.

  • Kürzere und weniger Laufwege
  • Arbeitsbedingungen sind angenehmer
  • Prozesse sind weniger fehleranfällig/es passieren weniger Fehler

Es ergeben sich eventuell auch Nachteile daraus.

  • Störungen des Systems möglich
  • Störungen verursachen Arbeitsstopp
  • Automatische Regalsysteme erforderlich

Neben den beiden Systemen gibt es weitere Verfahren, die du anwenden kannst.

Einstufiges vs. mehrstufiges Verfahren

Wie vorhin erwähnt, musst du dich entscheiden, ob du die Artikel in deinem Lager abhängig von einem Auftrag zusammenstellst, oder ob du die Kommissionierung auftragslos ausführst. Ersteres bezeichnet das einstufige, Letzteres das zweistufige Verfahren.

Wenn du zum Beispiel Milchprodukte aus eigener Produktion vertreibst und drei Aufträge erhältst, kannst du diese einzeln bearbeiten und die Produkte zusammenstellen. Auftrag 1 enthält 4x Kirschjoghurt, 3x Erdbeerjoghurt, 1x Eis und 4 Flaschen Frischmilch, die du dann zusammenstellst, um sie anschließend auszuliefern. Dann bearbeitest du Auftrag 2 über 3x Kirchjoghurt, 1x Eis und 5 Liter Frischmilch und dann Auftrag 3 à 5x Kirschjoghurt und 3 Flaschen Frischmilch.

Alternativ kannst du die Artikel unter der Produktkategorie zusammenfassen, sammeln und anschließend auf die unterschiedlichen Bestellungen aufteilen. Die gesamte Bestellmenge ist dementsprechend 12x Kirschjoghurt, 3x Erdbeerjoghurt, 2x Eis und 12 Flaschen Milch. Wählst du das zweistufige Verfahren, musst du nicht mehr dreimal zum Regal mit der Milch gehen, sondern nur einmal. Auf der anderen Seite musst du aus der Gesamtmenge die Bestellungen richtig konsolidieren.

Varianten der einstufigen und mehrstufigen Kommissionierung

Je nachdem, für welches Verfahren du dich entscheidest, hat es Auswirkungen darauf, welche Methode für das Kommissionieren infrage kommt. Die bereits genannten ein- und mehrstufigen Methoden haben weitere Varianten, aus denen du auswählen kannst.

    1. Auftragsorientierte, parallele Kommissionierung

Diese Methode gehört zur einstufigen Kommissionierung. Auftragsorientiert bedeutet, die Artikel, die zusammengestellt werden, sind nur für einen Auftrag. Parallel deswegen, weil sich die unterschiedliche Ware an unterschiedlichen Orten in deinem Lager befindet. Mehrere Mitarbeiter:innen teilen sich für einen Auftrag auf und sammeln für diesen die Artikel an einer Stelle.

Dies bietet sich für große Lager an. Allerdings muss die Sammelstelle organisiert werden. Wenn das klappt, kannst du auf jeden Fall damit deine Wegstrecken verkürzen.

     2. Auftragsorientierte, serielle Kommissionierung

Auch diese Art des Kommissionierens ist einstufig. Führst du ein kleines Unternehmen, das sich gerade vielleicht noch auf dem Markt etabliert, ist diese Methode geeignet. Aufgrund der geringeren Menge an Aufträgen kannst du diese sorgfältiger bearbeiten. Ein Picker stellt die Artikel für jeweils eine Bestellung zusammen. Das verzögert deine Prozesse kaum, weil dein Lager nicht so groß ist. Wenn es hingegen größer ist und dir mehrere Picker:innen zur Verfügung stehen, kann ein Auftrag auch aufgeteilt werden. Sie reichen diesen mit ihren gesammelten Artikeln an die Kommissionierer:innen in der nächsten Lagerzone weiter.

Egal, wie du die Kommissionierung organisierst. Am wichtigsten ist, dass die Aufträge sorgfältig bearbeitet werden. Unvollständige Lieferungen sorgen für unzufriedene Kunden. Wenn deine Kunden nicht zufrieden sind, trägt das nicht gerade zu deinem Image bei.

     3. Serienorientierte, parallele Kommissionierung

Die Methode gehört zu den mehrstufigen. Du orientierst dich nicht an einzelnen Aufträgen, sondern entnimmst die Produkte für mehrere Aufträge gleichzeitig. Dies führen mehrere Picker:innen gleichzeitig aus. Sie teilen sich auf verschiedene Lagerzonen auf, sodass die Wege deutlich kürzer sind. Dies bietet sich an, wenn du ein großes Lager und viele Aufträge hast. In dem Fall lohnt es sich, die einzelnen Aufträge im Anschluss genau zu prüfen, wenn sie an der Sammelstelle konsolidiert werden.

Der Picker oder die Pickerin kann außerdem das Single Order Picking oder das Multi Order Picking anwenden. Entweder geht er oder sie durch das Lager oder durch einen Teil des Lagers, um eine Bestellung zusammenzustellen. Oder sie kommissioniert auf dem Weg durchs Lager mehrere Aufträge gleichzeitig.

Multi Oder Picking ist daher fehleranfälliger, aber auch effizienter. Du musst zudem die Möglichkeit haben, die Aufträge gleichzeitig auseinanderhalten zu können. Durch abgetrennte Fächer zum Beispiel.

Beim Kommissionieren selbst kannst du ebenfalls unterschiedliche Verfahren anwenden.

Welche Kommissionierungsverfahren gibt es?

Wenn du einen kleinen Betrieb hast, ist es vielleicht möglich, die Produkte mit einer Pickliste zu entnehmen. Du gehst vielleicht lieber händisch und analog vor. Die Konsequenz ist, dass du die Bestände vor und nach der Entnahme händisch abgleichen und angleichen musst. Der Nachteil daran könnte sein, dass dir Fehler beim Abgleichen unterlaufen. Oder du stellst doch fest, dass dies deine Arbeitsprozesse verzögert.

Daher greifen viele dafür lieber auf elektronische Lösungen zurück. Diese aktualisieren deine Bestände automatisch und nehmen dir die Inventur quasi ab. Es gibt 3 elektronische verfahren.

     1. Pick by Scan (MDE)

MDE steht für mobiles Datenerfassungsgerät und ersetzt die Liste aus Papier. Das Gerät hat einen Barcodescanner, mit dem du deine Produkte scannst, die du aus dem Regal nimmst. Es kann von Vorteil sein, weil die Erfassung zeitsparend ist.

Wenn die Barcodes hingegen beschädigt sind, kann es sein, dass der Scanvorgang länger dauert. Außerdem muss das Gerät gekauft werden. Diese können unter Umständen teuer sein. Die Frage ist dann, ob sich so ein Gerät lohnt, wenn du zum Beispiel eine regionale Direktvermarktung hast.

     2. Pick by Voice

Auch dafür brauchst du das Gerät zur mobilen Datenerfassung. Es ist verbunden mit einem Headset, in das die Daten eingesprochen werden. Mit der Spracherkennung weiß das Gerät, welche Daten es erfassen soll. Die Spracherkennung kann natürlich auch den Kommissionierungsprozess verlangsamen. Ist die Geräuschkulisse zu laut, versteht dich das Gerät eventuell schlecht und du musst dich wiederholen.

    3. Pick by Light

Bei diesem Verfahren ist ein Lichtsignal am Regal angebracht. Das Licht zeigt an, welcher Artikel für einen Auftrag ausgewählt werden muss. Eine weitere Anzeige mit Ziffern gibt an, welche Menge ausgewählt werden soll. Die Entnahme wird über eine Quittiertaste bestätigt.

Der Vorteil ist die Optik. Denn es ist ersichtlich, welche Ware entnommen werden soll. Außerdem benötigst du kein weiteres Gerät. Allerdings ist die Installation kostspielig und aufwendig.

Kommissionierung für kleine Betriebe

Wenn du zum Beispiel deine Lebensmittel regional vertreibst, bietet es sich an, auf Picklisten zurückzugreifen. Wir haben ja vorhin schon festgestellt, dass ein mobiles Datenerfassungsgerät durchaus teuer sein kann, teilweise im vierstelligen Bereich. Wenn sich die Anschaffung finanziell nicht lohnt, ist die Kommissionierung über eine Pickliste die bessere Wahl.

Für kleinere Lager reicht die serielle Kommissionierung aus. Ob du aber nun auftragsorientiert deine regale abschreitest oder unabhängig von Aufträgen die Gesamtmenge eines Produktes aus mehreren Bestellungen entnimmst, ist vielleicht eine persönliche Präferenz.

Ob du lieber sorgfältig einzelne Aufträge zusammenstellst, oder erst sammelst und dann konsolidierst, bleibt ganz dir überlassen. Die auftragsorientierte Methode bietet sich möglicherweise besser an, wenn du Brötchentüten für deinen Lieferdienst zusammenstellst. Für deine Milch-Direktvermarktung ist hingegen eventuell die auftragsunabhängige Kommissionierung hilfreicher.

Beim Kommissionieren kann auch eine ERP-Software behilflich sein. Auch FrachtPilot hat als Enterprise Resource Planning Software viele Funktionen, die dich dabei unterstützen.

Kommissionieren mit ERP Software – was bringt mir das?

Eine Lagersoftware unterstützt dich bei deiner Warenwirtschaft. Das Programm erfasst alle Wareneingänge sowie Warenausgänge und bildet so dein Warenlager ab. Damit bist kontinuierlich über deinen Lagerbestand informiert. Das Lagerverwaltungsprogramm benachrichtigt dich, wenn und welche Produkte wiederbeschafft werden müssen.

Eine gute ERP-Software lässt sich mit Schnittstellen an deinen Online-Shop und an dein Kassensystem anbinden. Bestellungen und Kundendaten werden dann automatisch übertragen und du musst nichts zusätzlich eintragen. So behältst du immer den Überblick über deine Aufträge.

Wenn du noch auf der Suche bist nach einer ERP-Software, die dir auch eine Schnittstelle zu deinen bestehenden Systemen anbietet, schau zum Beispiel bei FrachtPilot vorbei. Wenn du bereits eine Software hast von weclapp oder JTL, ist unsere REST-API vielleicht eine gute Möglichkeit, deine Prozesse zu optimieren. Mit FrachtPilot behältst du den Überblick über deine Warenwirtschaft. Du erhältst Informationen über deinen Warenbestand und deine Kundendaten. Bestellungen werden außerdem synchronisiert.

Optimierung deiner Warenwirtschaft

Auch wenn du ein kleines Unternehmen führst, ist eine ERP-Software für deine Warenwirtschaft sinnvoll. Das Programm erleichtert dir erheblich die Organisation und du sparst Zeit. In dieser Größenordnung reicht dir vielleicht die Methode mit Pickliste sowie die auftragsorientierte Methode.

Die Kommissionierung wird für größere Unternehmen zu einem Zeit- und Kostenfaktor. Ist das Unternehmen auf dem Markt etabliert, steigt die Anzahl der täglichen Aufträge erheblich an. Dies betrifft auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMU). Dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Kommissionierung so effizient wie möglich zu gestalten. Schließlich verfügst du auch über ein richtiges Lager, das gut organisiert sein muss.

Du solltest dann zumindest mit der Pick-by-Scan-Methode arbeiten. Die Bearbeitung wird effizienter, wenn du ein mehrstufiges Verfahren anwendest. Da du wahrscheinlich ein großes Lager hast, stellst du mehrere Kommissionierer und Kommissioniererinnen an, die parallel mehrere Aufträge zusammenstellen. Die Wegzeit optimierst du, indem das Lager logisch angelegt ist. Der Mitarbeiter muss nicht lange nach einem Artikel suchen. Außerdem ist die parallele Kommissionierung zeitsparend. Multi Order Picking verkürzt die Laufwege der Pickerin.

Ob sich ein maschinelles Ware-zu-Mann-System lohnt, hängt von deinen Kapazitäten ab. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis musst du abwägen und auch, ob dein Lager darauf ausgerichtet ist.

Fazit

Kommissionieren spielt in jedem Betrieb eine zentrale Rolle. Eine Lagerverwaltungssoftware ist dafür immer sinnvoll. Je nach Größe des Unternehmens sind unterschiedliche Aspekte wichtig beim Zusammenstellen der Aufträge. Wenn du weniger Kunden hast, solltest du aufs sorgfältige Kommissionieren achten. Wenn bei dir sehr viele Aufträge eingehen, solltest du die Kommissionierung möglichst effizient angehen und nicht nur mit Picklisten arbeiten. Bei der Bearbeitung empfiehlt sich statt der auftragsorientierten die serienorientierte Vorgehensweise.

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