Zahlungsarten für Online Direktvermarktung
Was ist zu beachten? Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Ein Bezahlvorgang ist eigentlich nicht besonders kompliziert.
Hast du dich im Laden für ein Produkt entschieden, gehst du geradewegs zur Kasse, zückst dein Portmonee und bezahlst. Meistens in bar oder per Bank-/Kreditkarte. Eigentlich ganz einfach, oder?
Im Onlinehandel und in der Online Direktvermarktung sieht es etwas anders aus. Auch wenn viele Prozesse und Modelle aus dem stationären Handel in den Onlinehandel übertragen werden können, bei der Kaufabwicklung gelten nochmal andere Regeln. Der Kauf im Onlineshop steht und fällt mit dem Klick auf den Button „Zahlungspflichtig bestellen“. Dies mag zwar nur ein kurzer Klick auf die Maustaste sein, entscheidend ist aber der gesamte Prozess dahinter. Und da spielt die Zahlungsart eine wichtige Rolle.
Dies lässt sich sehr simpel am folgenden Anwendungsfall nachvollziehen:
Ein Kunde hat sich glücklicherweise für ein Produkt im Onlineshop entschieden. Fantastisch! Er legt es in den Warenkorb und klickt weiter zum Checkout. Doch dann, kurz vor der Zielgeraden – plötzlich der Kaufabbruch.
Warum? Weil seine bevorzugte Zahlungsart nicht angeboten wird. Dieser Vorgang findet tagtäglich öfter statt, als du vielleicht denkst.
Warum sind verschiedene Zahlungsarten so wichtig?
In diesem Artikel stellen wir dir 5 gängige Zahlarten vor, die für die Online Direktvermarktung unserer Meinung nach am wichtigsten sind und auf keinen Fall fehlen dürfen.
Inhaltsverzeichnis
Rechnung
Der Rechnungskauf ist im deutschsprachigen Raum seit jeher beliebt und wird in vielen Fällen von Käufern bevorzugt. Nachdem der Kunde eine Bestellung aufgibt, erhält er die Zahlungsdaten des Händlers.
Vorteile
Die Vorteile liegen ganz klar auf der Käufer-Seite. Die bestellte Ware wird direkt nach der Bestellung verschickt und ist somit in kürzester Zeit beim Endkunden. Zudem erhält der Kunde die Ware zuerst einmal unabhängig von seiner Zahlung. So bleibt Zeit, die Ware eingängig zu prüfen und dann erst im Anschluss zu zahlen. Das Risiko für den Käufer ist beim Rechnungskauf sehr gering und wird deshalb besonders gerne gewählt.
Nachteile
Der Verkäufer tritt mit dieser Zahlungsart in Vorleistung und ist auf eine verspätete Zahlung des Käufers angewiesen. Er trägt somit das Risiko von verspäteten Zahlungen und im schlimmsten Fall von ausbleibenden Zahlungen.
Lastschrift
Beim Lastschriftverfahren übermittelt der Käufer nach der Bestellung seine Zahlungsdaten. Mittels SEPA-Lastschriftmandat kann der Verkäufer das Geld vom Konto des Käufers einziehen. Zu unterscheiden gilt es dann nochmal zwischen der SEPA-Firmenlastschrift und der SEPA-Basislastschrift. Die Firmenlastschrift wird, wie es bereits der Name vermuten lässt, für den Zahlungsverkehr zwischen Firmen genutzt und die Basislastschrift zwischen Firma und Privatkunde.
Vorteile
Das Verfahren ist sowohl für den Käufer als auch den Verkäufer einfach und unkompliziert. Der Käufer muss in der Regel nicht lange auf die Ware warten und der Verkäufer trägt ein geringes Risiko. Bei Firmenlastschrift kommt zudem die Besonderheit hinzu, dass eine Rückbuchung der Zahlung nicht ohne weiteres möglich ist. Ein klarer Vorteil für Händler im B2B-Bereich. In der Direktvermarktung. Auf der anderen Seite genießt ein Privatkunde wiederum den Vorteil einer möglichen Rückbuchung bei der Basislastschrift.
Nachteile
Ein Restrisiko bleibt für den Händler bestehen, falls das Konto des Käufers nicht gedeckt sein sollte. Zudem fallen für Händler Kosten an, die abhängig vom Transaktionsvolumen sind (zwischen 1% und 2-3%). Auch monatliche Grundgebühren können anfallen, abhängig vom ausgewählten Verfahren. Üblicherweise liegen diese zwischen 0,10 Euro und 2 Euro.
PayPal
Als erste rein elektronische Zahlart in der Aufzählung sollte diese auf keinen Fall fehlen. PayPal hat sich weltweit als gängige Zahlart etabliert und genießt eine hohe Bekanntheit.
Vorteile
Neben der hohen Bekanntheit genießt PayPal auch ein großes Vertrauen bei Käufern. Nicht zuletzt auch durch den von PayPal selbst bereitgestellten Käuferschutz. Für Händler gibt es zudem den weniger bekannten Verkäuferschutz. Um diesen vollumfänglich zu genießen, müssen Händler einige von PayPal festgelegte Kriterien erfüllt werden. Weitere Informationen dazu findest du hier.
Nachteile
Ein klarer Nachteil auf Seite des Händlers sind die anfallenden Gebühren. Die Standardgebühr pro Transaktion beträgt 2,49% plus eine Festgebühr von in der Regel 35 Cent. Mehr Informationen.
Barzahlung
„Nur Bares ist Wahres“. Wir Deutschen lieben unser Bargeld, heißt es. Tatsächlich gehört diese Zahlart unserer Meinung nach auch zu denen, die in der Direktvermarktung unbedingt angeboten werden sollten.
Vorteile
Mal abgesehen davon, dass die Barzahlung jedem bekannt ist, bringt sie besonders in der landwirtschaftlichen Direktvermarktung viele Vorteile.
Viele Kunden schätzen den persönlichen Kontakt, welcher mit der Barzahlung einhergeht. Direktvermarkter bauen dadurch die beste Kundenbindung auf, die man überhaupt haben kann. Der Kunde sieht bei der Barzahlung in den meisten Fällen direkt, was er bekommt und muss auch erst dann bezahlen. Für ihn ist die Barzahlung die vermeintlich sicherste Variante, da er hier das Gefühl von Kontrolle hat. Auch wenn die elektronischen Zahlarten immer mehr im Kommen sind, bleibt die Barzahlung weiterhin sehr beliebt. Ein weiterer Pluspunkt – es sind keine Gebühren fällig.
Tipp für Direktvermarkter
Mit FrachtPilot hast du als Direktvermarkter sogar die Möglichkeit, die Barzahlung sowohl bei einer Abholung als auch bei einer Lieferung anzubieten. Durch den digitalen Lieferschein kann der Fahrer auch beim Kunden vor Ort die Barzahlung entgegennehmen und verbuchen. Mehr erfahren.
Nachteile
Nicht immer haben Händler und Kunde die Möglichkeit, sich persönlich zu treffen und die Bezahlung in bar abzuwickeln. Sei es aufgrund der Öffnungszeiten oder aus Termingründen. Ein weiteres Risiko können zudem gefälschte Banknoten sein, was allerdings eher selten der Fall ist.
Kreditkarte
Die Kreditkartenzahlung ist in anderen Ländern schon längst gängige Praxis und weit verbreitet. Sowohl Online als auch im stationären Handel. Ganz im Gegensatz zum deutschen Handel. Hier erfreut sich diese Bezahlmethode fast hauptsächlich Online großer Beliebtheit. Ein klarer Grund, diese Zahlung bei der Online Direktvermarktung anzubieten.
Vorteile
Der Bezahlvorgang ist für den Kunden schnell und unkompliziert. Der Aufwand für den Kunden ist hier sehr gering. Wer seine Kreditkarte zur Hand hat, gibt die Kreditkartenummer sowie die Prüfnummer im Eingabefeld ein und das war’s.
Nachteile
Für den Händler besteht das Risiko des Kreditkartenbetrugs. In so einem Fall bleibt der Händler auf den Kosten sitzen. Allerdings gibt es inzwischen Sicherheitsmechanismen, die das Risiko minimieren. Ein weiterer Nachteil für Händler sind die Transaktionskosten, die er tragen muss. Diese belaufen sich innerhalb der EU im unteren zweistelligen Cent-Bereich pro Transaktion.
Weitere Tipps zur Optimierung
- Der Bezahlprozess sollte immer im Sinne des Kunden sein. Biete Ihm also was an und versetze dich in die Lage des Kunden. Was würde dich vom Kauf abhalten? Nichts ist ärgerlicher als vermeidbare Zahlungsabbrüche.
- Wir empfehlen im Webshop 3-5 Zahlungsarten anzubieten und nicht weniger.
- Schütze dich vor Zahlungsausfällen. Sei es eine Bonitätsprüfung oder eine externe Software-Lösung.
- Berücksichtige die anfallenden Kosten bei externen Zahlungsdiensteistern, wie zum Beispiel PayPal.
Fazit
FrachtPilot unterstützt alle der Top-5 Zahlungsarten bereits im Standard. Nach der Einrichtung können diese sofort genutzt werden. Als Software für landwirtschaftliche Direktvermarktung haben wir zusätzlich besonders viel Wert auf eine einfache und vollautomatische Abrechnung gelegt. Alle Rechnungen werden automatisch erzeugt, egal ob per Mail, Post oder bei der nächsten Lieferung. Funktionen wie Einzel- und Sammelrechnungen, Mahnwesen oder Zahlungserinnerungen sind ebenfalls integriert.
48149 Münster