Was ist eine Proformarechnung? Proformarechnungen stellst du aus, wenn es sich um einen Beleg handelt ohne eine Zahlungsaufforderung. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Zahlung bereits im Voraus erfolgt ist. Auch im Falle einer Mustersendung oder einem Angebot erhalten Kund:innen keine Zahlungsaufforderung. Sie bewirken also weder bei der empfangenden noch bei der versendenden Person eine Buchung. Weitere Anwendung findet diese Art der Rechnung als Nachweis für Geschenksendungen, Spenden und Ersatzlieferungen. Sie stellt dann keine Handelsrechnung dar, sondern einen Beleg für die Lieferung, erfüllt also steuerliche Zwecke. Der Unterschied zu einer Handelsrechnung liegt darin, dass bei dieser auch ein Handelswert vorliegt. Die Proformarechnung enthält trotzdem alle Pflichtangaben wie eine normale Rechnung auch. Zusätzlich darf aber der Vermerk nicht fehlen, dass es sich um eine Proformarechnung handelt. Beim internationalen Warenverkehr macht es durchaus Sinn, die englische Bezeichnung pro forma invoice anzugeben. Ihre Funktion im internationalen Handel Typisch sind sie auch für Exporte in Länder außerhalb der EU, weil sie Waren und Lieferungen als zum Beispiel Muster oder Ersatzlieferungen kennzeichnen. In dem Fall gibt die Proformarechnung nicht nur der empfangenden Person oder Organisation Auskunft über den Umfang der Lieferung, sondern auch der Zollbehörde. Dabei hat sie also die Aufgabe, den Handelswert der Warenlieferung bei der Zollanmeldung zu deklarieren. Wichtig ist die Deklarierung, weil auf Proformarechnungen keine Zollabgaben erhoben werden. Ihre Funktion in der Buchhaltung Sie dient also hauptsächlich als Beleg für die Buchhaltung und ähnelt damit dem Eigenbeleg. Damit kann aber auch der Vorsteuerabzug geltend gemacht werden. Wenn eine Rechnung als Beleg nicht vorliegt, aber für den Jahresabschluss benötigt wird, kann eine Proformarechnung sie ersetzen. Liegt der Originalbeleg vor, wird dieser eingebucht und die vorherige Buchung somit storniert. Sie darf allerdings nicht einfach umgewandelt werden, weil das gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit von Buchungen und Belegen verstoßen würde. Sie sind daher vorteilhaft, damit du nicht versehentlich Mahnungen versendest.
Personengesellschaften
Wodurch zeichnen sich Personengesellschaften aus? Bei Personengesellschaften stehen die Gesellschafter:innen im Vordergrund, was sie von der Kapitalgesellschaft unterscheiden. Denn bei Kapitalgesellschaften steht das Kapital im Mittelpunkt. Daraus ergeben sich weitere Unterschiede bezüglich der Haftung, der Gründung und der Besteuerung. Wo liegen die Unterschiede zu Kapitalgesellschaften? Während Kapitalgesellschaften du auch alleine gründen kannst, braucht es für Personengesellschaften immer mindestens zwei Gesellschafter:innen. Die Gründung einer Personengesellschaft erfordert kein Mindestkapital und rein rechtlich auch keinen schriftlichen Gesellschaftsvertrag. Bei Kapitalgesellschaften liegt das Mindestkapital hingegen bei 25 000 oder 50 000 Euro. Dort sind auch die Gesellschafter:innen als Geschäftsführer:innen mit festem Gehalt und Arbeitsvertrag angestellt. Die Haftung ist bei Kapitalgesellschaften auf das Kapital beschränkt. Als Gesellschafter:in einer Personengesellschaft haftest du mit dem eigenen Vermögen. Dabei besteht also das Risiko einer Privatinsolvenz. Welche Formen gibt es? Die verschiedenen Formen von Personengesellschaften sind die offene Handelsgesellschaft (OHG), die Kommanditgesellschaft (KG), die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) und die Partnerschaftsgesellschaft (PartG). Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts ist eine beliebte Rechtsform für Gewerbetreibende, die sich mindestens zu zweit mit einem unternehmerischen Ziel zusammenschließen. Partnerschaftsgesellschaften sind nur möglich für Freiberufler:innen wie Ärzt:innen oder Anwält:innen. Sie lassen sich ins Partnerschaftsregister eintragen und sind haftungsbeschränkt, was berufliche Fehler betrifft. Eine offene Handelsgesellschaft oder Kommanditgesellschaft kannst du als Handelsbetrieb gründen. OHGs und KGs müssen sich ins Handelsregister eintragen lassen und sich beim Gewerbeamt anmelden. Welche Vor- und Nachteile haben Personengesellschaften? Der Fortbestand der Personengesellschaft steht und fällt mit den Gesellschafter:innen, weshalb er schwierig wird, wenn ein:e Gesellschafter:in ausscheidet. Alle Personengesellschaften ohne Handelsregistereintrag können die einfache Buchführung mit der EÜR machen. Eine Ausnahme davon bilden jedoch die OHG und die KG, da der Eintrag ins Handelsregister zur doppelten Buchhaltung verpflichtet. Für eine GbR ist rein rechtlich nur ein mündlicher Gesellschaftsvertrag notwendig, bei der PartG besteht hingegen die Pflicht zum schriftlichen Partnerschaftsvertrag. Darin finden sich beispielsweise Vereinbarungen bezüglich der Verantwortlichkeiten und Aufgaben. Bezüglich der Haftung hast du als Kommanditist:in einer KG den Vorteil, nur mit der vereinbarten Einlage zu haften. Als Komplementär:in haftest du persönlich und unbeschränkt, übernimmst aber auch die Entscheidungsfunktion. Bei allen Personengesellschaften haften die Gesellschafter:innen unbeschränkt und persönlich, also mit dem Privatvermögen. Eine Ausnahme bilden juristische Personen, die eine GbR gründen und nicht mit ihrem Privatvermögen haften. Das können zum Beispiel zwei GmbHs sein. Bei der GmbH & Co. KG stellt die GmbH die haftende Kommanditistin dar. Weil sie nur mit ihrem Kapital haftet, ist die GmbH & Co. KG quasi haftungsbeschränkt. Welche Steuern zahlen sie? Personengesellschaften zahlen auch die Gewerbesteuer, wobei sie dem Freibetrag von 24 500 Euro unterliegen können. Dabei wird der Gewinn anhand des Einkommensteuerrechts ermittelt, aber der Betrieb selbst besteuert, und nicht etwa die Gesellschafter:innen. Nur bei Partnerschaftsgesellschaften entfällt die Gewerbesteuer. Für die Einkommen- und Erbschaftssteuer werden die Gesellschafter:innen als natürliche Personen berücksichtigt. Nur bei der Umsatzsteuer gilt der Betrieb als Rechtsobjekt. Die Erbschaftssteuer wird relevant, wenn Teile der Gesellschaft vererbt werden. Da die Einkommen der Gesellschafter:innen nicht als Betriebsausgaben bei der Steuer geltend gemacht werden können, kann die Steuerlast höher sein.
Preis-Dumping
Was ist Preis-Dumping? Preis-Dumping bezeichnet das nachweisliche Unterbieten von Preisen beziehungsweise den Verkauf von Waren zu Niedrigstpreisen. Ware wird unter ihrem Wert verkauft, was konkret bedeutet, dass der Preis unter den Herstellungskosten liegt, diese also nicht decken kann. Dann liegt er nämlich auch unter dem normalen Inlandspreis. Unternehmen können dadurch kurzzeitig ihren Absatz erhöhen, wobei sie aber ihre Kosten nicht decken können. Eingesetzt wird Preis-Dumping zum Beispiel, um den Markteintritt zu erleichtern oder kurzfristig den Cash Flow zu erhöhen. Es gibt verschiedene Unterarten von Preis-Dumping wie dem Sozial- oder Umwelt-Dumping, das entsteht, weil der Preis weniger Kosten für Umweltauflagen und Arbeitslöhne oder Sozialabgaben decken muss. Daneben gibt es das Valutadumping oder Wechselkursdumping, wenn das Exportland die Währung systematisch abwertet. Oder auch das Frachtendumping, wenn die Frachtsätze unter den Selbstkosten liegen. Beim Agrardumping ermöglichen Exportsubventionen ein niedriges Preisniveau, wobei Verbotsregelungen nicht greifen. Problematisch ist dabei, dass vor allem in Entwicklungsländern niedrige Importpreise für den Verlust des heimischen Absatzmarktes sorgen. Kritisiert wird daran außerdem, die Exportländer unterstützten damit eher Masse als Qualität. Wie stellt man Preis-Dumping fest? Für die Berechnung wird der vergleichbare Preis einer gleichwertigen Ware als Normalwert herangezogen. Für eine Anti-Dumping-Maßnahme wird ein Prüfverfahren vorgeschaltet, wofür die Dumpingspanne und die Schadensspanne berechnet werden. Die Dumpingspanne ist der Prozentsatz, den man aufschlagen muss, damit der Exportpreis sich auf dem Normalwert einpendeln würde. Die Schadensspanne gibt wiederum den Prozentsatz an, den man aufschlagen müsste, damit ein Unternehmen eine angemessene Gewinnspanne erzielen könnte. Warum ist es verboten? Preis-Dumping tritt vor allem beim Export in Erscheinung, der nämlich gesteigert werden soll. Der Import von ähnlichen Waren wird dadurch günstiger als der Einkauf von Waren aus dem eigenen Land. Globales Preis-Dumping ist verboten, da der Konkurrenzdruck im Importland erheblich steigen kann. Dem kann mit einem Anti-Dumping-Zoll entgegengewirkt werden. Dafür gibt es seit 1994 das GATT, das General Agreement on Tariffs and Trade oder Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen, mit einem Anti-Dumping-Paragraphen, der Dumping wie Wettbewerbsfälschung behandelt. Eingeführt wurde das Abkommen von der WTO, die Dumping als eine protektionistische Maßnahme ächtet, da sie den Export fördert.
PWA – Progressive Web App
PWA – was ist das? PWA steht für Progressive Web App. Der Begriff setzt sich zusammen aus Web Apps und progressive Enhancement. Web Apps werden aus den Webtechniken HTML, CSS und JavaScript entwickelt. Progressive Enhancement ist eine Methode zur Entwicklung von Websites, bei der erforderlich ist, dass die Webanwendung in jedem Browser funktioniert. Anders als eine App ist die PWA also nicht vom Betriebssystem abhängig. Die Website wird über eine URL abgerufen, das Design wird aber an das Endgerät, wie ein Smartphone, angepasst. Wie funktioniert eine PWA? Die Neuheit an PWAs ist der Service Worker, die Weiterentwicklung eines Web Workers bei einer Web App. Der Service Worker ist ein JavaScript-Programm, das im Hintergrund ausgeführt wird und für das Caching zuständig ist, damit die Seite auch offline verwendet werden kann. Beim ersten Aufruf versucht der Web Server, den Service Worker zu installieren, damit er für jeden weiteren Aufruf verfügbar ist. Er wird – genauso wie der dazugehörige Cache – im Browser gespeichert. Die Inhalte werden über den Cache geladen, sodass auf die PWA auch ohne Internetverbindung zugegriffen werden kann. Um die Nutzung zu beschleunigen, wird auch das App-Gerüst oder App Shell gecacht. Die App Shell als minimale HTML-, CSS- und JavaScript-Umgebung wird für die Darstellung und die Ausführung der App benötigt. Sie bildet den festgelegten Aufbau der App. Sie wird zuerst geladen und im Cache gespeichert. Im Gegensatz dazu steht der Inhalt, der dynamisch ist und über das Internet geladen wird. Dieser kann auch in einem lokalen Repository, also dem Cache, gespeichert werden. Die Caching-Funktion macht auch die Inhalte offline verfügbar und beschleunigt den Ladevorgang. Wo sind die Unterschiede zu nativen Apps und Web-Apps? Die PWA verknüpft Eigenschaften von Apps mit denen von Websites. Man legt eine Verknüpfung auf dem Screen an, wodurch die Web App eher den Eindruck einer nativen App vermittelt. Da die Inhalte über den Browser geladen werden, verbraucht die Verknüpfung weniger Speicher. Dank des responsiven Designs passt sich die Darstellung an das Endgerät an. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Installation einer App nicht notwendig ist, wodurch sich auch die Installation von Updates erübrigt.